Jules Dufaure
Jules Armand Stanislas Dufaure (* 4. Dezember 1798 in Saujon, Département Charente-Inférieure; † 27. Juni 1881 in Rueil-Malmaison, Département Hauts-de-Seine) war französischer Jurist, Politiker und zweimaliger Premierminister.[1]
Laufbahn
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Studium der Rechtswissenschaften ließ sich Dufaure als Rechtsanwalt in Bordeaux nieder und wurde dort als Mitglied der Liberalen Partei in die Deputiertenkammer gewählt. Im Kabinett des Marschalls Nicolas-Jean de Dieu Soult war er 1839 Minister für öffentliche Arbeiten und später im Kabinett des Generals Louis-Eugène Cavaignac von Juni bis Dezember 1848 und von Juni bis Oktober 1849 Innenminister von Frankreich. Während des Zweiten Kaiserreichs unter Napoléon III. zog sich Dufaure aus dem politischen Leben zurück, schloss Freundschaft mit Adolphe Thiers und trug als gemäßigter Führer des Linken Zentrums ab 1871 zur Festigung der jungen Dritten Republik bei. 1875 wurde er als Sénateur inamovible in den Senat berufen.[1]
Premierminister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im März 1876 wurde Dufaure von Präsident Patrice de Mac-Mahon zum Premierminister berufen. Das von ihm gebildete „Gouvernement de trêve“ besaß in der Deputiertenkammer jedoch keine stabile Mehrheit, so dass Dufaure bereits im Dezember 1876 zurücktrat. Ein Jahr später wurde er nach der Entlassung des Premierministers Gaëtan de Grimaudet de Rochebouët von Präsident Mac-Mahon im Dezember 1877 erneut mit der Bildung einer Regierung beauftragt.
Dufaure trug durch seine maßvolle und behutsame Regierungspolitik wesentlich dazu bei, das parlamentarische System durchzusetzen, das ihm am besten der Verfassung zu entsprechen schien. Nach dem Rücktritt des Präsidenten trat auch Dufaure am 30. Januar 1879 zurück. Neuer Premierminister wurde William Henry Waddington.[1]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für seine Leistungen um die Französische Republik wurde er 1863 Mitglied der Académie française und nahm dort als Nachfolger des Politikers Étienne-Denis Pasquier den dritten Stuhl (Fauteuil) der vierzig Sitze ein.
Quellen und weitere Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kurzbiografie und Werkliste der Académie française (französisch)
- Gondrom Weltgeschichte in Bildern, Band 21, Bayreuth 1982
- DUFAURE Jules Ancien sénateur Inamovible. In: Sénat.fr. (französisch).
- Nachruf in Le Figaro auf Gallica
- Angaben zu Jules Dufaure in der Datenbank der Bibliothèque nationale de France.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Jules, Armand, Stanislas Dufaure 1798 - 1881. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 14. Mai 2023 (französisch).
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Louis Jules Trochu selbst Louis-Joseph Buffet selbst Gaëtan de Rochebouët | Premierminister von Frankreich 19.02. 1871 – 18.05. 1873 18.05. 1873 – 24.05. 1873 23.02. 1876 – 09.03. 1876 09.03. 1876 – 12.12. 1876 13.12. 1877 – 04.02. 1879 | selbst Albert de Broglie selbst Jules Simon William Henry Waddington |
Adolphe Crémieux selbst Adrien Tailhand selbst selbst François Lepelletier | Justizminister 19.02. 1871 – 18.05. 1873 18.05. 1873 – 24.05. 1873 10.03. 1875 – 23.02. 1876 23.02. 1876 – 09.03. 1876 09.03. 1876 – 12.12. 1876 13.12. 1877 – 04.02. 1879 | selbst Jean Ernoul selbst selbst Louis Martel Philippe Le Royer |
Adrien de Gasparin | Minister für öffentliche Arbeiten 12.05. 1839 – 01.03. 1840 | Hippolyte François Jaubert |
Adrien Recurt Léon Faucher | Innenminister 13.10. 1848 – 20.12. 1848 02.06. 1849 – 30.10. 1849 | Léon de Maleville Ferdinand Barrot |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Dufaure, Jules |
ALTERNATIVNAMEN | Dufaure, Jules Armand Stanislas |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Politiker |
GEBURTSDATUM | 4. Dezember 1798 |
GEBURTSORT | Saujon, Saintonge, Frankreich |
STERBEDATUM | 27. Juni 1881 |
STERBEORT | Rueil-Malmaison, Département Hauts-de-Seine, Frankreich |